
Das war eines der besten Dinge, die man vor dem Krieg auf deutschem Boden fahren konnte.
W29 ist die interne Bezeichnung für die großen K-Mercedes aus Deutschland der dreißiger Jahre. Sie werden auf Auktionen zu horrenden Preisen verkauft. So hoch, dass sich niemand traut, sie mit auf die Straße zu nehmen. Aber dank amerikanischer Replika-Hersteller werden Autos wie der 540K auf den Markt gebracht. Vielleicht sogar in Ihrer Nähe? Das Konzept ist recht einfach. Sie bauen einen 5-Liter-Mustang-Motor (oder Chevy-Motor) auf ein Fahrgestell mit Rahmen und lassen die Seele des schönen Autos von erfahrenen Karosserie- und Sattelbauern nachbilden.
Die Mercedes-Kopien widersprechen nicht dem Konzept des Originals. Der abgebildete 540K verfügt über einen leistungsstarken Achtzylinder, der sowohl auf Autobahnen als auch auf amerikanischen Interstate Highways mühelos fahren kann. Ich schätze, er fährt sich wie ein Ford Mustang von vor ein paar Jahrzehnten. Das Original von 1936 hatte jedoch acht in Folge, 4-Gang-Schaltgetriebe und sichtbare Krümmer nur auf der rechten Seite. Mit seinen 180 PS war er auf den neu gebauten deutschen Autobahnen der 30er-Jahre kein Problem.

Ich danke meinem Freund, Knut Haugland, für die schönen Fotos, die er gemacht hat, als diese tolle Replik an jemanden in Oslo geliefert wurde. Es ähnelt dem Original, sowohl in den Proportionen als auch in den Details. Leider haben einige amerikanische Replika-Hersteller im Laufe der Jahre die Repliken etwas amerikanischer gemacht als das deutsche Original. Vielleicht ein Gedanke im Vegas-Stil – nur so sehr, dass das Ganze ins Geschmacklose kippt.
Aber nicht dieser.
Wenn ich mir die Bilder des schönen W29-Nachbaus anschaue und Knut über den Sound beim Anlassen erzählen höre, denke ich, dass die Deutschen noch nie solche Nachbauten selbst gemacht haben. Das größte Problem der Deutschen dürften die negativen Assoziationen sein, die W29 in Bezug auf das NS-Regime hervorrufen kann.
Schade, denn sonst hätten sie ihren eigenen, klassischen 380-V8-Motor oder einen ihrer großartigen Reihensechszylinder verwenden können. Die Deutschen würden niemals Abkürzungen nehmen, wie es verschiedene amerikanische Nachbildungsbauer seit Jahrzehnten tun. Sie hätten das Modell so perfektioniert, dass es am Ende eine absurd großartige Technologie und einen ebenso absurden Preis gehabt hätte.
Das Beste oder Nichts... oder so ähnlich.

Sehen Sie, wie der Mercedes-Benz 540K in den 30er Jahren aussah.
Ein Reiseblog für die ganze Familie
Siehe auch


