
Hin und wieder stoße ich auf etwas, das superfranzösisch ist. Nicht nur, weil es alt, gemein und selten ist, sondern weil es bis ins kleinste Detail französisch ist – wenn man es so ausdrücken kann.
Ich lebe derzeit in einem Randgebiet Frankreichs. Es ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für das Studium der französischen Automobilkunst. Ich habe aufgehört, den Citroen 2CV und den Renault 4 zu fotografieren, weil es so viele davon gibt. Noch mehr Kleintransporter wie der C15 auf Citroen Visa-Basis und der Renault Express auf R5-Basis. Hin und wieder stoße ich auf etwas, das superfranzösisch ist. Nicht nur, weil es alt, gemein und selten ist, sondern weil es bis in die Fingerspitzen französisch ist – wenn man es so ausdrücken kann.
Panhard ist eine solche Marke
Es existiert, seit die ersten Autos der Welt gebaut wurden. Nach dem Krieg bauten sie Autos aus reinem Aluminium. Es war teuer. So teuer, dass das Unternehmen von Citroen übernommen wurde. Die Produktion von Personenkraftwagen wurde 1967 eingestellt.

Lassen Sie mich den Panhard PL17 vorstellen
Das Modell wurde zwischen 1959 und 1965 produziert. Es war eine Zeit, in der die meisten Franzosen mit Autos wie dem Renault 4CV, Dauphine, Simca Aronde und Volkswagen 1200 herumfuhren, um nur einige zu nennen. Panhard war eine Klasse für sich. Es war für 6 Personen zugelassen und konnte optisch mit dem Peugeot 403, Citroen ID/DS oder Simca Vedette konkurrieren.
Aber Panhard war anders
Das gesamte Gehäuse besteht aus Aluminium. Stoßfänger und Zierleisten sehen aus wie mattes Chrom. Aber es ist kein Chrom, sondern unbehandeltes Aluminium (!). Um an den Motorraum zu gelangen, öffnet man die komplette Front, die aus einem einzigen Stück Aluminium besteht. Der Innenraum ist stilvoll und strahlt Komfort aus. Relmax S verfügt über Echtledersitze ähnlich denen im Citroen DS. Das Design des Armaturenbretts und der Türseiten ist nicht nur stilvoll und französisch, sie vermitteln auch ein gutes Raumgefühl.

Spezialmotoren
Hier kommt vielleicht der französische Aspekt ins Spiel. Wenn man die Front des Autos anhebt, erscheint ein Frontschild. Kein Kühler. Leider habe ich keine guten Bilder davon, aber wenn man den Motor genauer betrachtet, erkennt man, dass es sich um einen luftgekühlten Zweizylindermotor handelt, bei dem die Zylinder flach aneinander liegen – ähnlich wie beim Citroen 2CV. Der Motor wirkt für ein so großes Auto ziemlich „quietschend“! Ein Klangbild wie ein knarrender – oder klappernder – 2CV passt nicht gut zu einem solchen Auto. Und wo kommt die Luft rein? Keines der PL2-Modelle hat vorne einen sichtbaren Kühlergrill.
Hat überraschend gut funktioniert
Der kleine Motor ist ein 850-ccm-Motor, der in der Standardversion 50 PS und in der Standardversion 60 PS leistet Tiger. Angesichts des geringen Gewichts des Wagens ist die Leistung für die damalige Zeit gar nicht so schlecht. Ein Standard-PL17 wiegt nur 845 kg. Die Motoren mussten hochdrehen, um zu laufen, und sie waren drehfreudig. Ja, es gibt 2CV-Geräusche im Motorraum, aber die Motoren wurden durch den Auspuff viel besser gedämpft als bei den 2CVs. Von außen wurde die Geräuschkulisse rauer – fast wie in einem Sportwagen. Panhard ist für seinen guten Komfort bekannt. Die Federung basierte auf Blattfedern vorne (2 Querfedern) und Torsionsstäben hinten. Panhard ist bekannt für Panhardstaget – eine Querstrebe, die der Achse bei Federungsbewegungen seitlichen Halt gibt.

Hatte einen norwegischen Vertreter
I Das Buch über Trolle av Paal Kvamme, es stellt sich heraus, dass Edward Sejerstedt Bødtger wollte Trolls Gründer holen, Kohl-Larsen, um den Zweitaktmotor durch einen leistungsstärkeren Motor von Panhard zu ersetzen. Sejerstedt Bødtger hatte über seine Firma DNA (Det norske Automobilkonsern) eine Vertretung für Panhard in Norwegen. Vor dem Krieg wurde Panhard durch Bertel O. Steen nach Norwegen gebracht. Warum Panhard in Norwegen nie Fuß fassen konnte, bleibt ein Rätsel. War es zu französisch? Oder könnte es an einem Mangel an Winterimmobilien liegen? Der kleine luftgekühlte Motor wäre bei kaltem Winterwetter kaum in der Lage, den großen Innenraum zu heizen.

Fakten 1962 Panhard PL17 Tigers
Länge, Breite und Höhe: 458 x 169 x 141 cm
Radstand: 257 cm
Motor: 2-Zyl. Dosen luftgekühlt
Hubraum: 845 ccm
Getriebe: 4 Gänge – Vorderradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 145 km/h
Über den Panhard PL17:
– Produziert von 1959 bis 1965
- Zu den Varianten gehörten eine viertürige Limousine, ein fünftüriger Kombi und ein zweitüriges Cabriolet.
Quellen: automobil-catalog.com sowie Aussagen im folgenden YouTube-Feature von Jay Leno's Garage.
Panhard PL17 in Norwegen
Das Fahrzeugregister enthält Angaben zu 7 PL17. In Wirklichkeit dürfte es im Land noch viel mehr PL17 gegeben haben – ohne im aktuellen Register erfasst zu sein. Jedenfalls gibt es derzeit nur einen registrierten und zugelassenen PL17. Es handelt sich um ein Modell von 1965. Leider wurde ein Auto erst 2013 als Wrack registriert. Die anderen sind derzeit abgemeldet.
Panhard PL17 Bilder


Siehe auch

